Bei Kino-Blockbustern sind wir es gewohnt, dass vieles mittlerweile am Computer entsteht. Vor 44 Jahren war daran kaum zu denken, weshalb Stanley Kubrick für seinen Film The Shining tief in die Trickkiste (und den Geldbeutel) greifen musste.
Zur Feier des Films, der am 23. Mai 1980 seine Premiere feierte, verraten wir euch ein paar Fakten zu The Shining, die ihr bestimmt noch nicht kennt.
1. Der Schnee im Film war gar kein Schnee
Heute würde Jack Nicholson als Jack Torrance vermutlich inmitten eines grünen Raumes sitzen und so tun, als wäre er erfroren. Okay, wirklich erfroren ist er damals auch nicht, aber zumindest der falsche Schnee war echt.
So hat man es damals gemacht: Da echter Schnee nicht infrage kam, hat man kurzerhand improvisiert – mit 900 Tonnen Salz und geschreddertem Styropor, so Screendaily. Der Kunststoff sorgt für die Masse, das Salz für den kristallinen Effekt.
2. Das Blut im Hotelflur war eine ziemliche Sauerei
Wie wir im nächsten Fakt erleben werden, war Regisseur Stanley Kubrick ziemlich pedantisch und ließ manche Szenen unzählige Male drehen.
Die berühmte Szene mit dem Blut aus dem Aufzug wurde allerdings lediglich dreimal gedreht – weil sie so aufwändig zu produzieren war.
Es dauerte neun Tage, um den sauberen Flur und einen mit Blut gefüllten Aufzug bereitzustellen, erzählte Leon Vitali, Kubricks persönlicher Assistent, in einem Interview. Natürlich gingen die ersten beiden Takes, die nicht genommen wurden, auf die Kappe des Regisseurs.
3. Jack Nicholson hat 60 Türen eingeschlagen
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The Shining hat verdammt viele bekannte Szenen, aber die vermutlich ikonischste ist die, in der Jack Nicholson sich durch eine Holztür axtet, seinen Kopf hindurchzwängt und Hieeeer kommt Johnny!
ruft.
Bis Stanley Kubrick zufrieden war, sind drei Drehtage vergangen und 60 Türen wurden zu Kleinholz verarbeitet, so Schauspielerin Shelley Duvall.
Es wird gemunkelt, dass Jack Nicholson als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ein wenig zu gut mit der Axt umgehen konnte und sich deshalb zu schnell durch die Tür schlug (GamesRadar).
Übrigens, 2019 wurde eben jene Axt für über 200.000 US-Dollar versteigert.
4. Arbeit allein macht auch nicht glücklich
Eigentlich wollte Jack Torrance ja ein Buch schreiben, während er über die Wintermonate im Overlook-Hotel die Aufsicht hat (ob ihm ChatGPT wohl geholfen hätte?).
Irgendwann fiel er jedoch dem Wahnsinn anheim und schrieb diesen einen berühmten Satz immer und immer wieder – und genau das musste jemand für die Requisiten auch tun.
Der arme Tropf, genauer gesagt Kubricks persönlicher Sekretär, durfte nämlich 500 Seiten mit immer demselben Satz füllen: »All work and no play makes Jack a dull boy« – und das an der Schreibmaschine.
Ein Wunder, dass der dabei nicht verrückt geworden ist.
5. The Shining war einer der ersten Filme, die eine Steadicam verwendeten
Für die Filmwelt war die sogenannte Steadicam ein Segen. Das Halterungssystem für Kameras sorgte dafür, dass Kameraleute sich mit ihrem Equipment frei bewegen konnten, ohne dass die Bilder verwackeln.
So wurde die Steadicam bei The Shining eingesetzt: Während der Verfolgungsjagd durch das Heckenlabyrinth, in der Jack seinen Sohn mit der Axt verfolgt, war die Kamera nah an Jack Nicholson dran. Ohne das System wäre die Szene auf die Art und Weise undenkbar gewesen.
Weitere Fakten rund um The Shining
Auch abseits der abgefahrenen Produktionsgeschichte gibt es einiges an Trivia, das den Film so besonders macht.
- Um in die richtige Stimmung zu kommen, aß Jack Nicholson nur Käsebrot. Warum? Na, weil er Cheese-Sandwich hasst und seine Rolle genau das richtige Maß an Grantigkeit verlangt hat.
- Kinderdarsteller Danny Lloyd wusste nicht, dass er in einem Horrorfilm mitspielt. Es war sein erster Film und sollte keinesfalls zu einer schlechten Erfahrung werden. Dennoch hing er die Karriere bereits 1982 mit zehn Jahren an den Nagel und arbeitet heute als Professor für Biologie in Kentucky.
- Manche Szenen wurden über hundertmal wiederholt. Laut GamesRadar wurde eine Kampfszene zwischen Jack und seiner Frau 127 Mal neu gedreht. Bei der Szene, in der Scatman Crothers Dany vom Shining erzählt, musste die Filmklappe 148 Mal fallen.
- Schauspielerin Shelley Duvall gingen die Haare aus. Grund dafür war der Stress am Set.
Stanley Kubrick und Shining umgeben einige Kontroversen. In einem Interview von 2021 im Hollywood Reporter berichtet Shelley Duvall von ihren Erfahrungen beim Dreh.
So soll der Regisseur die Schauspielerin angeschrien, verunglimpft und sogar schikaniert haben. Das geht auch aus einer Behind-the-Scene-Dokumentation hervor, die ihr auf YouTube sehen könnt.
Ach ja, auch moderne Inhalte greifen immer wieder gern auf alte Tricks zurück. Die Fallout-Serie wurde in The Volume gedreht, statt vor Greenscreen. Und die Power-Rüstungen stammen auch nicht aus dem Computer.
Unser Redakteur Maxe wünscht sich zukünftig gern mehr handgemachte Effekte.
Lieber wieder weniger CGI
The Shining wird mit dem heutigen Tag 44 Jahre alt und zählt euch heute noch zu den stärksten Horrorfilmen aller Zeiten (auch, wenn ihn The Shining-Autor Stephen King nicht mag). Wann habt ihr The Shining zum ersten Mal gesehen? Oder falls überhaupt? Wie findet ihr den Film? Schreibt eure Meinung gern in die Kommentare.